In königlich anmutendem Ultramarinblau und mit elegantem Komfortgriff war er bereits unsere halbe Miete. Auch die restlichen Komponenten, ein Raspberry Pi zur Steuerung und ein EM-18 RFID Leser und Schalter, waren relativ naheliegend, ebenso die Laptops und ein Bildschirm zum Programmieren.
Aber was unser Team wirklich in zwei Lager spaltete, ist die Frage, wie der StoryTrolley zu bedienen sein soll: über Schalter oder über einen Touchscreen? Wichtig bei der Entscheidung war vor allem die Frage, wie modern der Kunde wohl sei. Ist ein Touchscreen sowohl von jüngeren als auch von älteren Generationen intuitiv bedienbar? Schließlich soll unser smarter Einkaufswagen das Einkaufen ja erleichtern und nicht ein ingenieurswissenschaftliches Studium voraussetzen. Ganz so kompliziert ist es zwar nicht, doch in der Regel trifft man im Alltag eher seltener auf Rentner/innen, die sich gerade rege mit ihrem Smartphone beschäftigen. Apropos Smartphone: Der Touchscreen, den wir schon mal präventiv bestellt hatten, ist ca. 7 Zoll groß und bietet damit nicht viel mehr Schaufläche als die großen Modelle von Apple, Samsung und Co.
Wenn man neben die eigentlich Inhalte dann also auch noch das Bedienmenü quetscht, muss man also Kunde schon ziemlich die Augen zusammen kneifen, um alles zu erkennen – auch nicht unbedingt verbraucherfreundlich. Außerdem entstand eine Debatte darüber, wie es um Touchscreens im öffentlichen Raum steht. Seit langer Zeit verwendet der Großteil der Geldinstitute Touchscreens bei ihren Bankautomat. Und immer wieder sieht man, dass diese beschädigt werden, sei es durch Kratzer oder sogar Brennspuren.
Ein Schalter ist vor Vandalismus zwar auch nicht geschützt, aber immerhin nicht so umständlich und kostenintensiv auszutauschen. Auf Grund all dieser Argumente entschieden wir also schließlich, dass ein Touchscreen zwar wesentlich eleganter wäre, grobe Schalter aber einfach praktischer sind.
An dieser Stelle ist es vermutlich interessant zu erwähnen, dass unser Testmarkt wohl zuvor über eine Informationsmöglichkeit durch ein Tablet am Eingang des Marktes verfügte. Als wir dort eintrafen, war außer einem Kabelsalat allerdings kein Tablet mehr anzutreffen. Ob auf Grund von Vandalismus, Diebstahl oder reine Wartungsarbeiten – vielleicht waren die Schalter wirklich eine gute Entscheidung