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Food lab goes BERLIN FOOD WEEK!

Food lab goes BERLIN FOOD WEEK!


In der Mitte der Hauptstadt

zwischen all den neuen Berliner Start Ups, Gastronomen & Neuinnovationen hatte auch das food lab der FH Münster einen 2m kleinen Ausstellerstand.


Bei bunten Insektenriegeln, Möglichkeiten des Urban Gardenings und Fermentierten Lebensmitteln sprach unser Thema der Wertschätzung von Lebensmitteln durch die sensorische Kompetenz hier jeden an.

Während der retronasalen Experimente kam man auch hier daher schnell in Gespräch mit den Besuchern und auch Ausstellern. 

Die mögliche Etablierung eines gut funktionierenden Mittagstisches in den Betriebsalltag war ständig Thema, der Bedarf und das Interesse ist hier erkennbar.

Ein Besucher nahm sich bei den Versuchen besonders viel Zeit & berichtete daraufhin, dass er über einige Jahre lang an einer Nasennebenhöhlenentzündung litt und nicht riechen konnte. Seit einiger Zeit hat er nun wieder eine ganz neu beginnende Geschmackswahrnehmung, schmeckt intensiver die Aromen und gibt dem Lebensmittel eine neue Wertschätzung.

Bei einem von unserem Teammitgliedern Guido Ritter + Tobias Sudhoff geführten praktisch orientierten Workshop gab es nun die Möglichkeit in den direkten Kontakt mit Industrievertretern, Großkantinenbesitzer & Unternehmen zu kommen.


Ein Innovationstisch?


Dort kam es zu überraschend positiven Reaktionen seitens der Teilnehmer und sie sind komplett aufmerksam den kleinen sensorischen Experimenten gefolgt. Aus der Gruppe heraus kam die spontane Idee zu einer Erweiterungsform auf: Ein sogenannter ROTER Tisch, der als ein Innovationstisch fungieren soll, für den sich die Mitarbeiter anmelden können. Dabei sollen sie vorab also nicht wissen was sie dort SINN-haftig erwartet. 

Diese Möglichkeit ist bei vielen Kantinen schnell, realistisch einsetzbar und es bedarf nicht einer kompletten Neusanierung. Tools, die dort angewendet werden, sollen frei wählbar sein aber der Esser erhält somit eine Rolle durch die er individuell „emanzipiert“ wird.


Er wird wahrgenommen.

 

Der Ausflug nach Berlin, die vielen sensorischen Eindrücke und die neuen Begegnungen werden abends am gemeinsamen Tisch Revue passiert. Beim Öffnen des nachträglichen gebenden „Glückskeks“ muss das Team schmunzeln:

 

„Die Philosophie einer Generation ist der gesunde Menschenverstand der nächsten“

 

Wir hoffen, dass wir uns genau auf diesen Weg befinden.

 

 

Viel junges Publikum - genau unsere Zielgruppe für das Jahr 2050

Viel junges Publikum - genau unsere Zielgruppe für das Jahr 2050


Erstaunlich viele Jugendliche besuchen unseren Stand, hören interessiert zu & nehmen an dem retronasalen Experiment teil. Ihnen scheint es plausibel, dass über die sensorische Kompetenz eine Steigerung der Wertschätzung von Lebensmitteln folgt und sie berichten von ihrer Erfahrung mit ihren Schulkantinen und wünschen sich Verbesserungsvorschläge.

Nun geht es darum mögliche Kooperationspartner zu finden, mit denen wir gemeinsam einen Mittagstisch ausprobieren und verschiedene sensorische Tools miteingeben können. 


Ganz Berlin an einem Tisch: 

Auf zur BERLIN FOOD WEEK

Unser Team macht sich daher nun weiter auf zur nächsten großen Messe. Diesmal ist der Schwerpunkt ein anderer: Ernährung, Qualität und Genuss.

Aufbauend auf unseren neu entdeckten Sinneserfahrungen wollen wir mithilfe dieser Plattform in Kontakt kommen mit unterschiedlichen Branchenvertretern und der Fragestellung GEMEINSAM nachgehen wie man diese in Betriebskantinen/Kitas oder in den Alltag einführen kann. Anhand eines Workshops sollen die individuellen sowie die gemeinsamen Sinne angeregt werden können.

Unser Ziel ist weiterhin die Emanzipierung des Essers, was auf dem ersten Blick nicht mit der Industrie zu vereinbaren scheint aber wir sind daher gespannt auf einen kommenden regen Austausch und neue Erfahrungsberichte...

"Darf ich ein Stück Schokolade? - Ja, aber Nase zuhalten! Oder mindestens drei Minuten lutschen! "

"Darf ich ein Stück Schokolade? - Ja, aber Nase zuhalten! Oder mindestens drei Minuten lutschen! "

Das Münsteraner Kompetenzteam auf der Frankfurter Buchmesse. 

Diesmal sind unsere Mitglieder auf die Tage verteilt dort vertreten und dabei macht jeder seine ganz eigenen Erfahrungen. 

Philipp Overberg schildert hier seinen persönlichen Eindruck von der Begegnung mit der Messe und der ersten öffentlichen Präsentation unseres Projektes:

Der BEGINN...

Nach einer turbulenten Bahnfahrt mit sehr vielen Nonnen und einem lautstarken Shantychor raus aus dem Bahnhof, Ticketcodes, Security-Check, Hallen-Shuttle, Halle 4, Treppe rauf, vorbei an Porsche-Oldsmobile, Gin-Tonic-Bar und dann:

 N99. Unser Stand, ein offensichtliches Provisorium aus mobilen Kisten. Ich sage den Damen am Stand guten Tag, baue Stoppuhr, Stifte, Schokolade und Karten auf. Brauche ich ein Tablet für unsere Präsentation? Im Laufe des Tages zeigt sich: Niemand will eine Präsentation oder einen Film sehen. Die Besucher wollen mit mir reden. Ganz analog. Sehr gerne!

Es gibt einen Arbeitsplatz mit multimedialen Präsentationen aller Projekte. Sieht lustig aus. Raumschiff Orion. Knopf drücken, Kopfhörer auf, Film geht los. Aber viel genutzt wird diese Station nicht. Das persönliche Gespräch ist und bleibt attraktiver.

Es kommen einige Besucher. Mir ist keine Sekunde langweilig. Die wenigen Momente, in denen ich nicht mit Besuchern spreche, versuche ich, die anderen Stationen zu verstehen und mit den Projektleuten darüber zu reden. Gespräche, die ständig zerrissen werden, denn da kommen ja schon die nächsten Besucher. Ich muss sie nicht abfangen auf dem Gang. Sie kommen zu mir und fragen mich.

- Darf ich ein Stück Schokolade?

- Ja, aber Nase zuhalten! Oder mindestens drei Minuten lutschen!

- Hä?

Ich stelle die Stoppuhr an. Es geht los. Ich erzähle von PHASE XI, vom Projekt „34 Ernten“. Alle finden es gut. Die Besucher sind am Thema interessiert. Ganz anders als bei den großen Industriemessen, die ich sonst besuche. Toll! Ich lerne viele spannende Leute kennen. Daniel und die anderen Standbesatzungsleute nehmen neue Besucher auf, wenn ich im Gespräch bin, wir spielen uns die Bälle und schieben uns die Besucher zu. Sehr gut! Macht Spaß mit dem Team.

Mittagspause

Ich suche richtiges Essen. Will bewusst, unserem Thema folgend, genussvoll speisen. Denke mir: Gastland Frankreich, da muss es doch ein richtiges Restaurant irgendwo geben. Gehe vorbei an Pommes- und Burgerbuden. Frage mich durch. Aha, ARD-Forum, 1. Stock. Unten redet gerade Reinhold Messner über seine Abenteuer, klingt nicht so spannend. Hunger. Weiter. Endlich oben. Kellner sprechen Französisch und mäßig Englisch. Anzüge, Krawatten, Höflichkeit. Ein Tisch mit Tischtuch! Schön, ich sitze und fühle mich wohl. Speisekarte sieht gut aus. Ich bestelle Austern als Vorspeise und dann Kabeljau. Dazu viel Wasser und wenig Entre-deux-mers. Es riecht gut, ich freue mich. Essen war leider nicht so toll. Austern irgendwie unfrisch, kein Saft, viele Krümmel im Mund, Kabeljau trocken, Kartoffelpü kalt und fade, Möhre lau und geschmacklos. Egal, ich sitze an einem Tisch mit Tischtuch und genieße zumindest das beides sehr. Lange keine bewusste Mittagspause mehr gemacht, wo Kosten und Zeit nicht die Hauptrolle spielen. Inspiriert geht’s weiter in den Nachmittag.

Viele weitere gute Gespräche. Und dann kommt ein Mädchen, dessen Namen zu erfragen ich vor lauter Verblüffung vergessen habe. Sie wartet artig, bis ich Zeit habe. Ich biete Schokolade an, sie interessiert sich für den Versuchsaufbau. Sie hat einen Rollkoffer dabei für Bücher. Sie liebt Bücher. Sie kommt seit ihrem 4. Lebensjahr auf die Buchmesse, sagt sie. Aber damals noch mit ihren Eltern. Seit sie 6 Jahre alt ist, geht sie alleine. Sie kennt sich ja aus. Jetzt ist sie 9. Sie sagt, sie liest mehr als die anderen Kinder in ihrer Klasse. Und sie braucht viele neue Bücher. Nach dem Schokoladenexperiment gibt sie sehr präzise Auskunft über ihre Geschmackseindrücke. Ich bin baff. Dann sagt sie: Das haben wir in der Schule auch schon gemacht, aber mit weißer und dunkler Schokolade, bei den Projekttagen, kannte ich schon. Ich verwickele sie in ein Gespräch über ihre Ernährungsgewohnheiten. Sie mag eigentlich alles. Gerne süß, aber nicht zu süß. Wir reden eine Viertelstunde über Essen und Lesen. Ich bin schwer beeindruckt, aber die Gesprächsführung ist etwas anstrengend. Es macht trotzdem großen Spaß.

Den ganzen Tag lang fragt übrigens niemand, warum wir auf der Buchmesse sind, obwohl wir gar keine Bücher verkaufen. Die Besucher nehmen das Thema Lebensmittel dankbar an. Es sind einige Lehrer und Erzieher dabei, die gerne unsere Ideen an ihre Schulen oder Kindergärten tragen würden, und mich fragen: Wie geht’s weiter, was kommt raus bei eurem Projekt, was kann ich nutzen? Ich weiß es nicht. Schreiben wir ein Buch? Werden die Karten als Lehrmittel in den Handel kommen?

 Eine einzige Besucherin hat kein Verständnis für unser Anliegen. Sie sagt: Das mache ich doch schon alles. Sie sagt, sie ist in der Achtsamkeitsbewegung. Sie sagt, was wir anzubieten haben, kennt sie in besser bei der Rosinenmeditation. Die Achtsamkeitsjünger (säkularisierter Buddhismus!) nähern sich der Rosine mit verschlossenen Augen zuerst über den Tastsinn, dann riechen sie orthonasal daran, lecken vorsichtig, nehmen die Rosine in den Mund, lutschen etwas, kauen dann ganz langsam. Das dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Der Tag geht vorbei wie im Raumflug. Ich hole mir einen Gin Tonic mit Gurke und setze den Diskokugelhelm auf. 


Engage!

 

 


Es krabbelt uns die ZUKUNFT auf den Teller – Insekten auf der Speisekarte

Es krabbelt uns die ZUKUNFT auf den Teller – Insekten auf der Speisekarte

Unter dem Leitgedanken „Zeitenwende“ stand die TED Veranstaltung am 27.09. in Münster. 

Prof. Dr. Guido Ritter, Kompetenzteammitglied, nutzte nun die Einladung zum Vortrag bei dem lokalen Ableger eines US-amerikanischen Innovationskonferenz und plädierte dort für ein Umdenken des Speiseplans:

 


Es geht um Insekten- sie bereiten vielen Menschen in unseren Breitengraden Ekel, unter Experten gelten sie jedoch als Nahrungsmittel der Zukunft

So müssen sie auch in Zukunft unsere Speisekarte bereichern, denn Maden, Heuschrecken und co. sind reich an ernährungsphysiologisch wertvollem Eiweiß. Sie sind dabei in der Zucht deutlich ressourcenschonender als die konventionelle Tierhaltung.

Bei dem Vortrag ging er auch auf die Fragestellungen von Geschmacksentwicklung, Ekelgefühle und Akzeptanzhürden ein.

Schon während der Vorstellung wurden kleine Schokoladenplättchen inklusive kleiner Maden verteilt & nach einem kurzen Raunen der Zuschauer hörte man es doch an der Verpackung knistern und es wurde probiert. 

Bezüglich unseres Geschmackes ist es wichtig stets offen für neue Möglichkeiten zu sein, sie zu fördern und auch einer Schokolade mit leicht salziger Note eine Chance zu geben. 

 Der Vortrag wird in Kürze unter http://tedxmuenster.de in voller Länge abrufbar sein.

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